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Es werden Posts vom April, 2020 angezeigt.

Hinterm nächsten Hügel links

Sind wir in eine Geisterstadt geraten? Kreuz und quer fahren wir durch Gravelbourg, aber niemand ist zu sehen. Obwohl verboten, umrunden wir die Verkehrsinsel vor der Kathedrale. Aber auch das lockt niemand auf die Straße. Vor dem Lebensmittelgeschäft ebenfalls gähnende Leere. Das macht aber Sinn, denn das Geschäft ist geschlossen. Dumm nur für uns, denn hier wollten wir unsere Vorräte auffüllen. Wir betreten einen trostlosen und menschenleeren Subway. Scheinbar der einzig geöffnete Laden weit und breit. Wahllos bestelle ich etwas und setze mich an einen Tisch. Jemand betritt den Fast-Food-Laden. Ihm werden noch einige andere folgen. Es gibt also doch Menschen in Gravelbourg, was uns irgendwie beruhigt. Aber keiner von ihnen will bleiben. Alle parken nahe der Eingangstür, kommen rein, bestellen, nehmen ihr Essen und gehen wieder. Ich kann sie gut verstehen. Im Auto werfen wir einen Blick auf die Tankanzeige. Haben wir wenigstens genügend Sprit? Zum Glück ja, denn eine Tankstelle gibt

Riding Mountain National Park: Gegensätze

Der Abzweig führt auf eine Schotterpiste. Noch knapp 30 km und wir haben unser Ziel, den rustikalen Zeltplatz am Lake Audy erreicht. Rustikal heißt minimaler Komfort - Plumpsklo und kaltes Wasser - aber Natur pur. So die Theorie. Leider ist das Wasser abgestellt und unsere Wasservorräte reichen nur bis morgen. © Copyright Silke Rameken 2021 Kleine Tiere, große Tiere Jetzt gilt es keine Zeit zu verlieren. Schnell bauen wir unser Zelt auf und setzen uns wieder ins Auto, um die Bisonherde zu suchen, die uns in den Riding Mountain National Park gelockt hat. Wir fahren zur Aussichtsplattform des Geheges. Dort werden wir mit Geschrei und Gezetter begrüßt. Schwalben nisten unter dem Dach. Hektisch fliegen die kleinen Düsenjets rein und raus. Plötzlich entdecken wir einen Kojoten, der über die Weide trabt. Wir verfolgen jeden seiner Schritte, er ignoriert uns. Er bleibt stehen und schnüffelt. Dann hebt er den Kopf und lauscht. Irgendwann trabt er weiter. Mir fällt wieder ein, wieso wir eig

Ich habe noch Sand in den Schuhen

Die geraden Straßen Manitobas lullen ein. Irgendwann dämmert es mir, dass wir den Abzweig zum Highway 5 verpasst haben müssen. Ich schalte unser Navigationsgerät ein. Ja, wir sind zu weit gefahren und müssen wenden. Unser Ziel ist der Spruce Woods Provincial Park , eine Empfehlung der Touristeninformation Winnipeg . Im Park könne man Sanddünen erklimmen, hatte man uns erzählt. Es ist Vorsaison, der Campingplatz fast menschenleer und wir haben die Qual der Wahl. Wo wollen wir unser Zelt aufschlagen? Wir entscheiden uns für eine Parzelle mit Blick aufs Wasser. Unsere einzigen Nachbarn zwei Kanadagänse. ©Copyright Silke Rameken 2021 Spirit Sands und Devils Punch Bowl Die Spirit Sands seien keine Wüste, steht auf einer Hinweistafel. Es gäbe hier zu viel Feuchtigkeit. Ich sehe nur Dünen und ein paar Büsche. Es ist heiß, nur die vor uns liegende Hütte bietet Schatten und meine Schuhe sind voller Sand. Das ist also keine Wüste? Vor 15.000 Jahren war eine Fläche größer als der Regierungs